Anbetung an Gründonnerstag
Quelle: Stephanie Schildknecht

 

Über die Tage des Triduums versammelten sich in Amriswil rund 30 - 40 junge Menschen aus der Umgebung sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Adoray Gossau und der Pater Pio Jugendgruppe der Deutschschweiz. Gemeinsam erlebten sie eine tiefe spirituelle Zeit, geprägt von Gebet, Gemeinschaft und dem Mitgehen durch die österlichen Geheimnisse.

Am Gründonnerstagabend erhielt man noch eine kleine Stärkung, bevor man sich zur Liturgie des Letzten Abendmahls begab. Diese endete ohne Segen – ein Zeichen der beginnenden Passion. Im Anschluss wurde Jesus symbolisch zum Ölberg begleitet. Die Szene war liebevoll in der Barmherzigkeitskapelle als biblische Darstellung gestaltet, mit schlafenden Jüngern und dem betenden, leidenden Christus. In der dort eingerichteten Gebetsatmosphäre war jeder eingeladen zur Anbetung, die die ganze Nacht hindurch andauerte.

Der Karfreitag begann mit dem gemeinsamen Morgengebet (Laudes) und einer Betrachtung durch Pfarrer Martin Rohrer. Das Sakrament der Versöhnung war ein wichtiger Teil und wurde über alle Tage hinweg angeboten und rege genutzt. Gegen Mittag wurde der erste Tag der Barmherzigkeitsnovene gebetet, danach das Allerheiligste reponiert. Eine einfache Suppe und oder Brot zum Mittagessen, welches im Schweigen verbracht wurde, beeindruckte viele Teilnehmende.

Um 15 Uhr fand die feierliche Liturgie mit der Kreuzenthüllung statt – ein ergreifender Moment. Am Abend wurde ein grosses Holzkreuz von Amriswil nach Hagenwil getragen. Unterwegs betete man den Kreuzweg. In Hagenwil angekommen, gab Kaplan Markus Degen einen Impuls, in dem er einzelne Kreuzwegstationen mit dem persönlichen Leben verband – eine Erfahrung, die viele tief berührte.

Der Karsamstag war etwas lebhafter: Nach dem Frühstück, dem Morgengebet und einer kurzen Betrachtung wurden Osterkerzen verziert und Ostereier gefärbt. Ein sportlicher Programmpunkt lockerte den Nachmittag auf. Bald schon rückte die Vorbereitung auf die Osternacht in den Mittelpunkt. Diese wurde schliesslich zum Höhepunkt des Triduums: eine intensive, freudige Feier der Auferstehung Christi – ein wahres Erlebnis des Lebens und der Hoffnung – und endlich durfte das das österliche Halleluja wieder laut erschallen.

Auf dem Weg
Quelle: Stephanie Schildknecht

Die Tage in Amriswil waren geprägt von gelebtem Glauben, Gemeinschaft und tiefem geistlichem Erleben – ein Triduum, das vielen nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

Einige Rückmeldungen:

Für mich war das Schweigen sehr wertvoll, weil man sich selbst in dieser Ruhe ganz anders wahrnimmt und sich bewusst auf das Leiden Jesu ausrichten konnte. Auch die Gemeinschaft mit anderen Jugendlichen und die Gespräche über den Glauben haben mir sehr viel bedeutet.
Celestina

Die Osternacht erlebte ich als Höhepunkt. Ein grosser Friede machte sich in mir breit, mir wurde eine grosse Hoffnung geschenkt. Die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten war megaschön. Alle wurden einfach so angenommen, wie sie waren.
Elin

Noch nie habe ich die drei österlichen Tage so tief erlebt wie dieses Jahr.
Sebastian

Das Triduum in solcher Gesellschaft und so intensiv verbracht zu haben, hat meine Beziehung zu Gott und die Vorfreude auf Ostern verstärkt und meinem Glauben neuen Schwung gegeben.
Magdalena

Die Tage waren sehr intensiv und haben mir geholfen, Jesus wieder ein Stück näher zu kommen. Gemeinsam mit unseren Freunden – wie die Jünger damals – durften wir Jesus auf seinem Leidensweg begleiten. Durch die gute Vorbereitung mit Gebet, Ölbergwache, Film, Beichte und Kreuzweg habe ich die Osternachtmesse viel bewusster erlebt. Besonders der Film «Die Passion Christi» hat mir gezeigt, welche Folgen unsere Sünden haben – und wie gross die Liebe von Jesus ist, dass er all das für uns auf sich genommen hat. Die Stille und Nachtanbetung bei der Ölbergwache haben mich sehr beeindruckt und mir geholfen, im Durchhalten zu wachsen. Auch die Veranschaulichung der Kreuzwegstationen mit dem Lied «Mutig komm ich vor den Thron» hat mich berührt. Die Vorsätze von Kaplan Markus Degen zu den Kreuzwegstationen habe ich gut mitnehmen können – besonders, weil wir auf dem Weg nach Hagenwil selbst die Stationen gebetet und das Kreuz getragen haben. Auch die Gemeinschaft mit den anderen war sehr schön. Die Freundschaften konnten vertieft werden, was mir viel bedeutet. Durch das Triduum habe ich die Ostergeschichte auf eine neue Art erlebt und konnte sie besser verstehen und verinnerlichen.
Flavia

Im Namen der jungen Leute wird allen gedankt, die auf irgendeine Weise zum Gelingen des Triduums beigetragen haben – sei es durch praktische Hilfe, stille Dienste oder unterstützendes Gebet.

Ein besonderer Dank gilt der Pfarrei Amriswil, die diese Tage überhaupt erst möglich gemacht hat. Ebenso danken wir der Bäckerei Gschwend in St. Gallen, die uns grosszügig mit Brot und Brötchen versorgt hat.

Ein herzliches Vergelt’s Gott auch an www.foodchat.ch für die Spende von Äpfeln, Süssmost und weiteren feinen Naturalien – und an Marcello Marollo, der uns mit einem köstlichen Tomatensugo und Süssmost verwöhnt hat.

Nicht zuletzt danken wir Pfarrer Beat Muntwyler, Kaplan Markus Degen und Pfr. Martin Rohrer für die geistlichen Impulse, die schöne Feier der Liturgie und der Bereitschaft Beichte zu hören, sowie dem gesamten Seelsorge-Team, dem OK des Triduums, der Küchen-Crew, einfach allen helfenden Händen im Hintergrund, die mit ihrem Einsatz diese Tage zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben.

 

Stephanie Schildknecht